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Kleines aus dem Alltag

Spinnen gesucht! Zahle gut!

Wie man‘s auch macht, macht man’s verkehrt. Gestern Abend noch habe ich eine dicke fette Riesenspinne, die bestimmt schon einige Hobbits und Orkse verspeist hat (oder andere Fabelwesen aus „Herr der Ringe“), mit vor Ekel angehaltenem Atem an den Hinterbeinen gepackt und raus ins Grüne geschleudert. Heute überlege ich, ob ich nicht mit der Taschenlampe Gras und Büsche absuchen und so viel wie möglich Spinnen wieder HEREIN holen sollte.

Denn gegen das, was da im Bad und beim Aquarium, an Decken und Vorhängen und auf Bildern und Schränken hockt und darauf wartet, dass ich mich im Schlaf nicht mehr verteidigen kann, habe ich allein kaum eine Chance. Geduldig und reglos sitzen sie da, die Stachel noch in Ruhestellung, die Blutgier mühsam verhaltend. Aber sie haben sich schon die Lätzchen umgebunden: Mücken. Mücken über Mücken. Draußen wird es langsam kühler, und jetzt kommen sie ins Warme.

Die Armada wartet geduldig auf das Signal zum Aufbruch. Das wird wahrscheinlich dann sein, wenn ich das letzte Licht ausknipse und die Decke über die Schultern ziehe. Und in ein paar Wochen rätselt die Kripo, welche Alien-Monster meinen Körper so restlos von allem Blut befreit haben. Dabei sind sie täglich mitten unter uns: Mücken.

Da kommt meine beste Freundin aus der Dusche und berichtet gruselnd, wie sie nach dem Haare-Einseifen - also ziemlich wehrlos - rechts und links in den Falten der Duschvorhänge die Monsterscharen lauern sah. Hitchcock und die anderen Grusel-Regisseure hätten es sicher nicht besser hinbekommen. Auch beim Abendbrot werden wir aus fiesen kleinen Facetten-Augen schmatzend beäugt. Immer mal schwirren Kundschafter um die Köpfe, um zu testen, ob wir uns noch wehren können. Wie sagte die kleine Mücke doch nach ihrem ersten Ausflug? „Das war toll! Überall, wo ich aufgetaucht bin, haben die Leute geklatscht!“

Das sind so die Momente, wo man sich eine Großstadtwohnung wünscht, mindestens im fünften Stock, Lichtjahre weg von allen Wasserflächen. Aber was soll‘s. Noch bin ich am Leben. So leicht kriegt ihr mich nicht! Schwer mit Staubsauger und elektrischer Fliegenklatsche bewaffnet, ziehe ich in den Krieg.

Diese Klatschen – ähnlich einem Federballschläger, mit einem per Knopfdruck unter leichten Batterie-Strom zu setzenden Drahtgeflecht, mal mit und mal ohne stromfreies Schutzgitter auf beiden Seiten zu haben (letztere effektiver, aber etwas unsicherer) - sind eigentlich zu schwach. Selbst, wenn die Mücke oder Fliege funkensprühend spratzelt und brutzelt, und ein wunderbarer Duft von gegrilltem Mistviech die zerstochene Nase kitzelt, muss sie nicht tot sein. Also steht in Reichweite ein verwaister Blumentopf mit etwas Wasser. Da wird der Schläger immer wieder leicht abgeklopft. Aus dem kommen sie nicht wieder hoch, zumindest die Mücken nicht. Wer’s dann weg gießt*, kann ja auch zwei Tropfen Spülmittel reinmachen

Ich lasse es bei klarem Wasser. Denn meine Aquarienfische freuen sich schon. Möchte schwören, der eine hat sich gerade mit den Flossen genießerisch übers Maul gewischt. Morgen, wenn die Mücken im Blumentopf-Wasser mit Sicherheit richtig tot sind, also nicht mehr an Aquarien-Pflanzen raus klettern können, gibt’s halbwegs frische Fleisch-Happerle im Becken. Wäre mehr Zeit da, würde ich den Strom fressenden und Staub aufwirbelnden Staubsauger ganz weglassen. Dann würden auch die größten Fische bald sagen: „Ups, nix geht mehr rein“!

Eine halbe Stunde später hat sich die Mückenzahl in der Wohnung drastisch verringert. Aber natürlich weiß ich genau: Hinter Schränken, Vorhängen, Handtüchern lauern noch unzählige kleine Monster. Liebe dicke fette Riesenspinne, Thekla, oder wie auch immer Du heißt, wenn Du das jetzt zufällig liest: Komm zurück!

Du kriegst auch eine schicke pinke Schleife mit Reflektorstreifen und Goldglöckchen, damit Dich niemand versehentlich zerlatscht! Du musst mir auch nicht die erlegten Mücken stolz vor die Füße legen, wie die Katze die Maus, Du kannst sie einfach aussaugen, abknabbern, die Mücken-Knochen in den Blumentopf werfen, Dir nur die Filets rausschneiden – mir egal! Und bring‘ Deine Familie mit, alle Deine Kumpel, Nachbarn, Freunde und Bekannten! Mein Haus sei Euer Haus! Hier wartet ein Schlachtfest auf Euch! Auf, auf, zum fröhlichen Jagen!

Und guten Appetit!


*: Ja, ja, "weggießen" wird traditionell zusammen geschrieben. Aber, wie schon gesagt, wir versuchen das, was Deutsch für Ausländer und selbst für immer mehr Deutsche (danke, liebes Bildungssystem!!!) so schwer macht, also z.B. die zusammen gesetzten Wörter, zu vereinfachen, damit oranienburg-alternativ keine Seite nur für die "Bildungselite" ist.

FOTO: Spinnen können unglaublich schnell sein. Kaum hatte ich im Augenwinkel bemerkt, wie die dicke Fliege ins Netz krachte, hatte die gerade porträtierte Spinne sie auch schon eingewickelt. Brutto keine vier Sekunden. So schnell müsste mann Frauen einwickeln können...




 

Traumhochzeit der Royals

29.4.11. In Great Britain wird heute wieder mal der Traum war, dass ein Mädchen aus dem Volk per Hochzeit mit einem Prinzen in den obersten Adelsstand erhoben wird. Hach, wie süß. Die gnadenlosen und stählern in unser Erbgut gemeißelten Gesetze der Art-Erhaltung zwingen die Damenwelt ja auch geradezu, sich immer bevorzugt mit dem ranghöchsten Alpha-Männchen zu paaren. Sofern sie es schaffen können.

Was in der Urzeit-Horde sicher noch recht einfach war, geht heute einfach nicht mehr. Ein Prinz William könnte locker Millionen Frauen haben - aber das schafft er beim besten Willen nicht! Selbst mit Sonderkonditionen bei Viagra-Produzenten und Spezial-Diät aus Austern, Eiern, Petersilie, Ginseng, und was die Manneskraft zum Wohl der Frau noch alles befeuern soll - es geht nicht.

Zumal sich gerade die christliche Welt mit prüden Moralgesetzen da auch noch selber im Weg rumsteht. Dennoch tragen viele Frauen heute Trauer. IHR Prinz ist vergeben. Nie hätte er wirklich der ihre werden können, aber was machts. Naja, schmunzeln wir drüber.

* * *

Schon etwas mehr lachen musste ich bei der Berichterstattung auf einem Berliner Staatssender. Ja, ja, das heißt "Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk", aber wir bei o-a beugen uns ja nicht den gängigen Gesetzen der Demagogie. Und es ist pure Volksverarschung (Demagogie), mit dieser Bezeichnung so zu tun, als würden Privatsender nur ganz geheim (nicht öffentlich) senden, und obendrein völlig willkürlich in einer juristischen Grauzone (nicht Rechtens) agieren.

Das ist ähnlich irreführend (vorsätzlich, zweifellos), wie "Gesetzliche Krankenkasse", "Öffentlicher Dienst" und vieles mehr.

Jedenfalls haute die Reporterin schon einige Bolzen ins Mikro, wie "eine MillionEN Menschen" oder "sie hatten GEWINKTET".

Und dann gibt ihr Kollege im Studio bekannt: "Sie hat sich schon mal in Stimmung gebracht." Ob sie sich nun oben Flüssiges oder unten Festes einführte, um in Stimmung zu kommen, oder Eins nach dem Anderen, ob sie erst die Flasche geleert und dann die leere Flasche ... oder so, lässt er wohlweislich offen...

Es ist Ansichtssache, ob die Publizierung im Radio oder im Web einfacher ist. Wenn wir hier einen Fehler finden, oder jemand uns darauf hinweist, können wir ihn ganz diskret korrigieren. Dafür ist der unkorrigierbare Fehler der ModeratorInnen & Reporter meist sehr schnell wieder vergessen (außer in engsten Kollegenkreisen natürlich). Und unsere Fehler, falls wir sie nicht finden, können uns noch nach Jahren um die Ohren gehauen werden. Na, egal.

* * *

WICHTIG noch, und jetzt ganz ERNSTHAFT! Internet-Experten warnen davor, das dieses Medien-Ereignis des Jahres auch ein Höhepunkt der Computer-Kriminalität sein dürfte! Online-Gangster wissen genau, dass Millionen adels-geiler NormalbürgerInnen leichtfertig alle möglichen Links in Mails & Communities anklicken, wenn ihnen damit der neueste Promiklatsch, Skandalfotos etc. angekündigt werden. Und schon ist der Trojaner an Bord und PIN + Passwort geklaut.

Holzaugen, seid wachsam!

FOTO: DAS wäre doch mal eine Windsor-Heirat! Hätten die Brautleute so viel Mut, wie hier die Damen des Hochzeitsmodengeschäftes Eberswalde, würde sogar ich mir die Zeremonie ansehen! Hier mehr freche Mode beim Oranienburger Autofrühling.




 

Oranienburg umbenannt!!!

27.4.11. Ei vorbibbch!Wir dachten, wir wohnen in Oranienburg! Doch - irgendwann in der jüngeren Geschichte wurde unsere Stadt ganz still und heimlich umbenannt! Wir wohnen neuerdings in Neuruppin!

Ob nun die Neuruppiner jetzt in Oranienburg leben, ist uns noch unbekannt. Es hatte auch noch niemand die Zeit, mal zum Stadtrand zu radeln und zu schauen, ob die Ortseingangs_Schilder schon ausgetauscht wurden. Einer hat mal schnell nachgesehen, ob das Schloss noch da steht. Also: hier. Eben nicht: da. Nicht dort. Aber ok: Es steht.

Alles sehr mysteriös. Aber amtlich. Im freundlichen Tschibo-Geschäft in der Bernauer Straße liegt aktuell ein Tschibo-Radreisen-Katalog für den Sommer 2011 aus: "Auf zwei Rädern" steht drauf. Schöner Traum immer wieder, mal kreuz und quer durch Deutschland zu radeln. Leider hat von uns niemand einen ziemlich reichen Bürgermeister als Papa, keine/r ist verbeamtet mit Sabbat-Jahr-Anspruch zusätzlich zur dicken Kohle etc.. Ergo wird es immer wieder nichts.

Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Also den Katalog geschnappt und zu Hause ein bischen geträumt. Und da gibt es doch sogar eine 4-Tage-Tour ganz in der Nähe, im Ruppiner Land, also der Region um Neuruppin, Rheinsberg etc., von deren cleverem Tourismus-Gewerbe und -Marketing sich unsere behördlichen Schlafmützen eine dicke Scheibe abschneiden könnten. (Die privat wirtschaftende, nicht von Steuergeldern lebende Touristinfo in der Bernauer Straße ist ja immerhin sehr rührig.)

Gleich oben links auf der entsprechenden Katalog-Seite, als großes Aufmacher-Foto, ein Bild von Neuruppin. Steht jedenfalls drunter. Es zeigt eine Radler-Gruppe (nein, nicht, das Mix-Getränk!) vor dem Schloss, dass doch eigentlich zur Mitte von Oranienburg gehört. Perfekt kopiert nach Neuruppin also! Sogar die Louise steht da. Und die riesigen Linden.

Wo haben die Neuruppiner, äh, jetzt Oranienburger, nur das nachgebaute Oranienburger, äh, jetzt Neuruppiner Schloss versteckt? Irgendwo muss dieses Foto ja entstanden sein! Und in O. nicht, sonst würde ja nicht N. drunter stehen.

Und: Ist das Schloss in Ex-Neuruppin überhaupt eine Kopie? Eigentlich würde man ja meinen, das Original-Oranienburger-Schloss ist das, was schon immer hier steht. Wenn aber die Stadt um eben dieses Schloss nun Neuruppin heißt, und das kopierte Schloss in einer Stadt errichtet wurde, die jetzt den einst stolzen Namen "Oranienburg" trägt, ist dann nicht die Kopie das Original?

Versteht das alles irgendwer? ...

p-)

P.s. (FOTO): Auch Tschibo, wie wir, zeigt das Schloss lieber mit grünem Gras davor, als inmitten dieser entsetzlichen grauen Einöde, die unser Stadtregierung zum Herzen Oranienburgs erklärt hat...
(Hier übrigens mehr Mittelalter-Spektakel!)




 

Whow! Man kann Keramik schälen!

26.4.11: ALDI Nord preist in der heutigen Online-Werbung einen Keramikschäler an. Was es schon alles gibt! Wenn Dir die Rundungen Deines Waschbeckens nicht mehr gefallen, schälst Du sie einfach in eine etwas andere Form! Falls Deine Toilettenschüssel nicht mehr blütenweiß ist, schälst Du einfach eine dünne Schicht ab, und es glänzt wieder wie am ersten Tag! Und das für 2,99!

Ach, so. Das Ding hat eine Keramik-Schneide. Hm-hm. Wenn also ein Schäler jetzt danach benannt wird, woraus er besteht, dann besteht ein Kartoffelschäler aus Kartoffel(n), ein Spargelschäler aus Spargel(n)...

Jedenfalls dürfen wir uns über die übel verhunzten Sprachfähigkeiten der jüngeren Absolventen des verbeamteten Schulunterrichtes nicht mehr beschweren, wenn schon die großen, teuer bezahlten Profis so freizügig mit Deutsch umgehen...

(Für Humorlose: Nehmt das Ganze nicht so ernst...!)

FOTO: Keramik schälen! Da lachen ja die ... nein, Hühner sind es wahrlich nicht, die jungen Damen und Herren der Gegend, die sich von einer Handvoll US-Amerikaner zu einer tollen Show anleiten ließen. Hier mehr Young Americans!




 

Das größte Drama der Weltgeschichte!

22.7.10. Zu welchem Radiosender ich auch flüchte, jeder scheint seine Nachrichten mit der Menschheitstragödie Nr. 1 zu beginnen: Drei (3!) ICE hatten Probleme mit der Klimaanlage, ein paar Menschen gings schlecht. Sie werden entschädigt. Niemand ist gestorben oder dauerhaft geschädigt.

Keine Frage: Wer in der Situation war, hat gelitten. Es ist gut, das zu berichten. Es ist ok, dass Schmerzensgeld gezahlt wird. Es ist wichtig, Wiederholungen vorzubeugen und vielleicht Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen. Aber das tagelang als Topnachricht?

Seit Tagen wird dieses für 99% aller Deutschen völlig bedeutungslose Randthema in den Medien rauf und runter breit getreten. Meine Fresse! Ist das wirklich das wichtigste Thema dieser Tage??? Während in Deutschland und der Welt so viel Schlimmes und Gutes passiert, von den schon 7.000 Toten allein dieses Jahr im schlimmsten aktuellen Krieg, dem mexikanischen Drogenkrieg, bis zum riesigen neu gepflanzten Wald in Afrika?

Ich erspare mir und Ihnen die Zeit für weitere Auslassungen dazu. Das einzig wirklich Berichtenswerte daran fällt ja ohnehin wieder mal unter den Teppich. Das nämlich vor wenigen Wochen noch alle Klimaskeptiker* triumphierten: so einen kalten Frühsommer, da kann ja das mit der Erd-Erwärmung nur Spinne sein. Und jetzt zeigt sich: Die vor wenigen Jahren noch mit Sicherheit auf Sicherheit konstruierten Klima-Anlagen der Bahn sind heute schon überfordert. DARÜBER sollten wir uns mal Gedanken machen.

*: "Klimaskeptiker" sind Menschen, die ernsthaft meinen, man könnte in einem begrenzten Raum (Erde) Milliarden und Milliarden und aber Milliarden TONNEN Kohle, Öl, Gas verheizen, ohne das sich in diesem Raum irgend etwas ändert. So ignorant möchte ich auch mal sein, dann wäre das Leben leichter!

Foto: Abgesehen vom oft hemmungslosen Konsum- und Anspruchs"denken" als Haupttriebkraft der Klimakatastrophe hat das Thema Frau natürlich nicht viel mit dem Thema Erderwärmung zu tun. Das Bild soll nur überleiten zu: Wir dürfen uns von alldem nicht runter ziehen lassen. Hier was zum Schmunzeln.