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Oranienburg

Rehbock im Schlosspark!

11.7.10: Erst dachte ich, es sei eine junge Hirschkuh, die da weit weg im Schlosspark äste. Auf jenem Areal, wo über Generationen hinweg auch alle OranienburgerInnen genau so die Stille und Natur genießen durften.

Bis sie vor ganz wenigen Jahren von Bürgermeister Laesicke und seinem Marionettentheat... - nein, pfui, sowas sagt man nicht, also: seiner Stadtverordnetenversammlung* ausgesperrt wurden. (*: Mit Ausnahme der hier fairerweise wirklich mal zu lobenden Ganz-Linken und der tapfer und klug gegen die Übermacht aus SPD & CDU & leider auch der Grünen argumentierenden Freien Wähler)

Erst in der Ausschnittvergrößerung des Maximal-Zoom-Fotos auf dem Monitor erkannte ich die kleinen "Hörner" über den knuffigen Rehaugen und der süßen schwarzen Stuppsnase. Wie das Tier geschafft hat, was uns Zweibeinern verwehrt ist, bleibt unklar. Die Sprungkraft der Rehe mag enorm sein - der Anti-Volks-Zaun, quasi eine zeitgemäße Neuauflage des "Antifaschistischen Schutzwalls" ["die Mauer"] ist enormer.

Vielleicht schlupfte er durch ein Tor, das Arbeiter mal ein Weilchen offen ließen. Dann hat er jetzt ein Problem. Wo gehts wieder raus? Und wann? Wie soll er hier ein Weibchen finden? Oder wie seine Ruhe angesichts der offiziell täglich einströmenden Besuchermassen?

Na, gut, letzteres dürfte nicht wirklich ein Problem sein, wie ein Blick durch den Zaun auf den "Andrang" zu fast jeder Stunde zeigt.

Doch wie ist es bei Feuerwerk und Operettenlärm? Steht er mit angst-zitternden Flanken im Gebüsch, wenn die spärliche Volks-Elite (RentnerInnen & BeamtInnen) mal wieder Ah und Oh ruft angesichts der nächsten prächtigen Steuergeldverböllerungen in den nachtschwarzen Himmel?




 

Reh im Park 2

Wie geht es weiter mit dem armen Kerl? Lässt die Stadtregierung ihn abknallen? Wird er eingefangen und auch ausgesperrt, wie wir? Kriegt er einen Bußgeldbescheid?

Oder darf er als Gartenschau-Maskottchen an den teuren Blumen knabbern und irgendwann, von Keksen und Bonbons verfettet, an Herzkasper sterben?

Dass die von der Vandalismus-Kampagne* des Bürgermeisters verschreckten BürgerInnen endlich mal die Stimme erheben und mit Macht IHREN guten alten Schlosspark ZURÜCK fordern, also den Umbau der Zäune auf ein für die neue Blumenschau vernünftiges Maß und damit auch Freiheit für die Rehe, ist ja leider derzeit kaum zu erwarten.

Oder etwa doch? Im Herbst entscheidet die Stadtverordnetenversammlung neu!

(*: Das meint natürlich keine Kampagne, die paar Vandalen-Lümmelchen zu jagen und ihnen öffentlich(!!!) die eierschalenbehafteten Löffelchen lang zu ziehen, so dass es sich künftig jeder dreimal überlegt, ob er oder sie vandaliert. [Worte erfinden macht immer noch Spaß.]

Wir sind hier ja nicht in Bayern, oder wo der Staat sonst für die braven Bürger da ist. Sondern - wir sind schließlich im roten Oranienburg - es meint die Kampagne, mit der ANGST vor Vandalismus das Stillschweigen der Menschen zur IHRER eigenen Bestrafung (Aussperren aus dem Park) anstelle der Bestrafung der Vandalen zu erpressen. - Ja, klar, auch das werden Sie, liebe LinkswählerInnen und linke Jugendliche, nicht gerne lesen. Aber wer einen Hauch von Fairness in sich trägt, wird wieder mal zugeben müssen, dass es einfach nur wahr ist. Und was wahr ist, muss auch gesagt werden dürfen. Dazu muss man wahrlich kein Rechter sein, sondern einfach nur aufrechter Bürger und Demokrat.)

* * *

Der stattliche Reh-Mann steht, vorsichtig in meine Richtung sichernd, lange vor dem breiten Schlossparkweg, ehe er übertritt und drüben in Gestrüpp verschwindet. Hoffentlich ist er auch weiterhin vorsichtig genug!

Was meint Ihr? Wollen wir ihn taufen? Namensvorschläge bitte ins Gästebuch !
21.7.10: O-a-Freundin Carmen wollte einen Vorschlag eintragen und es ging nicht. So erfuhren wir erst, dass die Software dort irgendwie hakt. Hoffentlich nicht gehakt (sabotiert), war so ein komisch-kryptischer Eintrag zuletzt. Hier jedenfalls ihr Vorschlag:

"Der WegeLAGArer"! Ausgesprochen originell. Danke, Carmen, für den Vorschlag und fast noch mehr für den Fehler-Hinweis!




 

Webcams für Oranienburg!

1.6.10: Lange hatte ich die 16-Tage-Vorschau für Oranienburg von Wetter.com als eine der Startseiten im Internet-Explorer verankert. Seit ich neulich dieser zickigen Primadonna, meinem Medion-Rechner, die ganze Software vom Leib reißen und alles neu installieren musste, war das weg.

Nun will ich doch wenigstens mal nachsehen, ob dieser chronische November-Frühling, da die Eisheiligen mit der Schafskälte im Schlepp jeglichem Sommerfeeling tüchtig eins vors Schienbein latschen, vielleicht doch bald mal wenigstens einer Art Sommer-Ersatz Platz macht.

Und wie der Zufall so will, diesmal funktioniert das mit der Werbung auf Gratis-Internet-Seiten ansatzweise sogar mal, und mein geneigtes Auge streift wohlgefällig über die Werbeleiste am Seitenrand. „Anreise nach Oranienburg“. „Hotel in Oranienburg?“ Mietwohnungen, Immobilien, Partner kann man da mit Lokalbezug anklicken. Und „Webcams Oranienburg“.

Hä? Moment mal – es gibt Webcams in Oranienburg? Wo? Wieso weiß ich das nicht? Alter Penner, lebst seit Jahren hier und weißt nicht mal was von Webcams?! Click!

Wie üblich in dieser Stadt, wo alle Offiziellen nur noch wie im Delirium „Gartenschau“ vor sich hin brabbeln können und Nebensächlichkeiten wie zeitgemäße Internetverbindungen offenbar noch nie etwas waren, was die Politbürokratie interessierte (während in anderen Gemeinden der Gegend Bürgermeister wie die Löwen an vorderster Front für eine Breitband-Anbindung ihrer Bürger und Firmen kämpfen), wie üblich also dauert es eeeeeetliche Sekunden, bis das angeklickte Link-Ziel auf dem Display erscheint. - - - Ach, ja.

„Es konnten keine Webcams für Oranienburg gefunden werden.“ Steht da. Na, da ist ja das Bild von der verschnarchten Rentnerinnenblümchenstadt Oranienburg wieder in Ordnung. Der Link auf Wetter.com ist nur eine routinemäßige Einrichtung. So wie bei jeder Suche nach irgendwas im Web sofort etwa diese Meldung erscheint: „Preiswert und in großer Auswahl auf Ebay!“ Du suchst deinen verschollenen Zwillingsbruder, oder Deinen rosa Lieblings-Elefanten? Preiswert auf Ebay! Und in großer Auswahl natürlich. „Webcams Oranienburg“ ist also in diesem Fall nur eine routinemäßige Verarschung. Na, ja, kommt halt vor.

Aber wo wir schon mal dabei sind – warum haben eigentlich bayrische Bergdörfer am geilen steilen Arsch der deutschen Alpenwelt eigene Webcams? Um mit viel Schnee und Sonne Urlauber anzulocken, denkt man so. Und dennoch - wieder mal sind die schwarz Regierten nicht annähernd so clever im Schönlügen wie die rot Beherrschten – dennoch zeigen die Webcams vom Murmeltierrevier auch, wenn es gießt wie aus Eimern und der ganze schöne Schnee in sturzigen Bächen talwärts stürzt.

DAS ist wahre Transparenz! DA könnten sich 'ne Menge mit weit größeren Kameras bewaffnete Journalisten und Redakteure bei ARD & Co mal ein Beispiel nehmen! Apropos Beispiel: Es geht ja hier um Oranienburg. Und was können wir im rot regierten Brandenburg und ganz speziell in O. von den blöden schwarzen Hinterwäldler-Bayern lernen? Also, mal abgesehen von solchen Kinkerlitzchen wie einem relativ effizienten Staatsapparat im Dienste der Bürger, einer funktionierenden Polizei, einer für uns utopisch geringen Nichtstuerinnen-Quote oder utopisch hohen Bildungsleistung u.s.w.?

Abgesehen von solchen Bagatellen könnten wir lernen, dass eine Webcam bei jedem Wetter eine Dienstleistung und somit ein Lockmittel für Ausflügler und Urlauber ist. Jedes Mal, wenn ich im Hotelzimmer morgens beim Schrubben meiner Beißerchen oder beim Packen auf der panisch gehetzten Flucht vor dem unsäglichen Scheiß, den die staatlich-private Glotzenmafia in die Hirne der Deutschen prügelt, bei den Bayern lande und verweile (manchmal stelle ich sogar das Gedudel dazu nicht ab), denke ich: „Innsbruck. Ach ja, war schön mit meinem Sohn. Und guck mal da, die Gletscherpisten sind wir auch runter gebrettert. Hintertux. Wollte ich doch schon immer mal hin.“

Und würde die Einschaltquote nur aus meinen gelegentlichen Hotelstationen bestehen, hätten sogar die verstocktesten ARD-Verantwortlichen das längst vom Schirm genommen. Doch, logisch – es gibt noch etliche andere Fans von Bergen im Winter und/oder Sommer. Unzählige Bayern leben davon, und das auch noch viel besser als wir hier. Obwohl es doch auch etliche Fans von Wasser und Wald gibt.

Wir OranienburgerInnen wissen ja angeblich auch, dass wir auf Touris angewiesen sind wie die Butter in der Sonne auf die Dose im Kühlschrank. Hm. Okay, formulieren wir’s positiv: Bisher hat sich wohl noch niemand in dieser Region, die nach 40 Jahren linker Misswirtschaft grundvoll „Dunkeldeutschland“ heißt, über „so’n neumodischen Kram“ einen Kopf gemacht. Kann vorkommen.

(Ja,ja, ich weiß – man schreibt nicht „grundvoll“. Man schreibt: „Nicht ohne Grund“ oder „nicht ganz grundlos“ etc. He, schon vergessen?: Das hier ist oranienburg-ALTERNATIV! Und ohne Weiterentwicklung der Sprache, wie sie auf o-a immer mal wieder zu sehen ist, würden wir heute noch grunzen. Nuff-nuff.)

Aber lasst uns doch mal drüber nachdenken. Eine oder besser mehrere Webcams, positioniert in relativ vandalensicherer Höhe z.B. vorm Schloss, am Schlosshafen, am Schlossparkanleger, am Lehnitzsee (Badestelle/Marina – keine Panik, die glotzt Euch schon nicht so ins Dekolleté, dass irgendwer irgendwas erkennen kann), in der Bernauer Str., schicken ihre Bilder ins Netz. Vielleicht sogar in Reihe geschaltet, so dass jede nach einem Rundschwenk über das vorgesehene Zielgebiet den Sendestaffelstab ins Internet an die nächste Kamera weiter reicht.

Weiß gar nicht, ob ich das eben erfunden habe, oder ob’s das schon gibt. Verdammt, wozu hat man Patentjuristen in der Familie. Würde jedenfalls Besuchern ersparen, sich von einer Kamera zur nächsten zu klicken. Was – siehe Stichwort Schmalband-Oranienburg oben – entnervend lange dauern kann, wenn der Internetzugang zu lahm ist.

Natürlich müsste man Kosten und möglichen Nutzen abwägen, die Ökologie und belästigungsfreie Schwenkzonen beachten. Was jedoch angesichts der jährlich für Spaßbad und Gartenschau verpulverten Millionen und der für nutzlosen bis kontraproduktiven Ampelwahn klimaschädlich verheizten Megawatt auf jeden Fall nur Peanuts sind. Hauptsache, man denkt mal ernsthaft drüber nach.

Sollten sich die verschwörungstheoretischen Unkenrufe bestätigen, dass der Bürgermeister und SEINE Stadtverordneten schon aus purem Trotz immer das Gegenteil von dem tun, was auf o-a anregend bis kritisierend geschrieben steht, sieht es freilich nicht danach aus, dass bald jemand, der auf Wetter-Punkt-com auf den Button „Webcams Oranienburg“ klickt, mehr als eine allgemeine Verarschung erlebt. Doch bleiben wir optimistisch!



Das Moma ist tot!

25.1.2011: Das Moma ist tot. Nein, nicht das weltberühmte New Yorker "Museum Of Modern Arts", bei dessen Gast-Ausstellung in Berlin vor einiger Zeit sich Zigtausende vorm Eingang stundenlang die Beine in den Bauch standen.

Sondern dieses bunte, kleine Veranstaltungsheft, das in den letzten Jahren in OHV und Nordberlin kostenlos vielerorts auslag. Pleite. Geschäftsleute und Veranstalter haben zu wenig Geld für Werbung, Privatleute zu wenig für Unternehmungen und Käufe.

Ist ja logisch: Gerade Brandenburg steuert mit Riesenschritten zurück zum Sozialismus, und der bringt nun mal immer und überall Niedergang, Armut, Stagnation, Tristesse - da passen bunte Gratis-Heftchen sowieso nicht hin. Machs gut im Zeitungshimmel, Moma. O-a kann den vollen Service (noch) nicht ersetzen, aber wenn jemand hier gratis VERANSTALTUNGEN BEWERBEN möchte - nur zu! (Siehe Was'n los? (Freizeit).)

Nachtrag März: Dem Buschfunk zufolge soll das Moma wieder belebt werden. Diesmal mit Steuergeld-Unterstützung. Das heißt, eine freundlich-nette öffentlich Bedienstete soll es managen. Würde die Betriebskosten nicht senken, aber anders verteilen. Wieder so ein Fall, wo manche Denkende keine eindeutige Antwort haben. (Nur echte Dumpfbacken "wissen" immer auf alles sofort eine Antwort!) Ist es Verschwendung unserer Steuern? Oder nützlich angelegtes Geld für eine sich entwickelnde Stadt?

Oder geht es, ähnlich wie beim neuen "Stadtmagazin" Oranienburgs, wieder mal auch/nur darum, die Leute mit offiziell erwünschter Meinung zu indoktrinieren und von alternativen Stimmen wie uns abzulenken?

Foto: Eine ehrenamtliche Internet-Seite wie oranienburg-alternativ kann unmöglich einen vollen, stets aktuellen Veranstaltungs-Kalender bieten. Aber zumindest in der Rückschau zeigen wir entsprechend unseren Kräften gern, was so passierte an großen Events, Skurrilem und an kleinen Begebenheiten...