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Blinde RaserInnen

Nov. 2011: Schon zum zweiten Mal stößt ein o-a-Macher am späten Abend auf einen verblutenden Waschbären. Irgendwer hat sie frontal erwischt, und ist einfach weiter gefahren.

Diesmal hat immerhin schon eine junge Frau aus der Gegend mit ihrem Auto Wache gestanden, damit das arme Tier nicht auch noch vom nächsten Fahrzeug zerquetscht wird. Und die Feuerwehr gerufen.

Der letzte Waschbär, vor einigen Monaten, lag reglos auf der Straße und japste nur krampfhaft-heftig vor sich hin. Während unser Mann überlegte, womit er ihn von seinen Qualen erlösen könnte. Dann verkrampfte das Tier sich am ganzen Körper und war im Waschbärhimmel.

Dieser hier ist stumm, versucht aber immer wieder, sich von der Straße ins Gebüsch zu schleppen. Stemmt sich auf den Vorderpfoten hoch. Rückrat oder Becken wohl zertrümmert. Gut einen Meter schafft er so. Bricht dann am Gras-Rand zusammen. Und ist wohl schon tot, als die Feuerwehr in einsammelt.

Leute! Man kann ja verstehen, dass man nicht jedem Wildunfall ausweichen kann. Wer erlebt hat, wie einem in finstrer Nacht auf der Autobahn-Überholspur ein Hirsch über die Mittelplanke direkt ins Auto springt, oder das gleichebei Tag mit einem riesigen Hund, dessen Frauchen so clever war, das unangeleinte Tier dort laufen zu lassen, und ähnliche Tragödien mehr, der weiß: Manchmal hilft größte Wachsamkeit und Blitzreaktion wenig bis nichts.

Doch hier ist Tempo 30 angesagt! Auch mit 40 oder 50 dürfte man noch bremsen oder ausweichen können! Aber man muss eben nach vorne gucken!

Die schlimmeren Fotos kommen noch. Ohne drastische Bilder bewegt sich ja nichts in den Köpfen, wie erstaunlicherweise inzwischen sogar die Verkehrsminister zu kapieren beginnen, wenn wir an neuere Autobahnplakate denken. Aber erst mal überlegen, wie wir vorbeugen können, dass Kinder unverhofft darüber stolpern. Obwohl sie schon in Disneys "König der Löwen" lernen, dass der von uns heute gern verdrängte Tod nun mal unabänderlich zum Leben gehört. Vielleicht schreibt mal jemand seine Meinung dazu.