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Wer will denn einen Zaun?

Foto: Sonne bald wieder unvergittert im Park?

Zunächst einmal Bürgermeister Laesicke. Wie jeder andere Einwohner auch, hat er natürlich das Recht, dieses oder jenes zu wollen. Leider kommuniziert er den Menschen seiner Stadt nicht so recht, warum eigentlich. Deshalb können wir hier nicht beurteilen, ob er wirklich einen Zaun will (um z.B. guten FreundInnen gute Posten zu verschaffen), oder ob er eher das gleiche Anliegen hat, wie die im Folgenden erwähnten Einwohnerinnen.

Wieso unklar ist, ob Herr Laesicke wirklich einen Zaun will? Ganz einfach! Jeder gute Baumarkt- und sonstige Verkäufer weiß: Der Kunde, der nach einer Bohrmaschine fragt, will eigentlich gar keine Bohrmaschine. Der will ein Loch in der Wand.

Will heißen: Die verschwindend Wenigen, die bei verschiedenen Disputen oder Straßen-Befragungen durch Oranienburg-alternativ für einen weiter versperrten Park sind, sagen spätestens bei näherer Betrachtung: "Wir sind eigentlich gar nicht für einen versperrten Park. Wir hätten den selbstverständlich schon gerne wieder offen für alle, 24 Stunden am Tag.

Wir sind nur besorgt wegen des Vandalismus." Die eine hat schon Parkbänke im Wasser liegen sehen, die andere von herum liegenden Spritzen gehört. Natürlich kann und will auch o-a solche Bedenken nicht einfach vom Tisch wischen.

Aber "Bedenken" ist ein schönes Stichwort. Bedenken wir doch mal nüchtern, welche anderen Möglichkeiten es gibt, den Wünschen aller UND den Sorgen einiger Menschen gerecht zu werden.

Zunächst mal: Übertreibung der Erinnerung dämpfen. Unser Gedächtnis ist keine Kamera. Unser Hirn filtert das Leben um uns herum gemäß seinen Grundeinstellungen, wie jede andere Datenbank auch. (Nur ändern sich die Filterkriterien im Hirn auch mal "von selber" und oft unbewusst.) Ängstliche Menschen sehen täglich Vandalen & Junkies am Werk. Der o-a-Stadtreporter hat Jahre den Park durchstreift, auf praktisch allen Routen, per Rad, Pedes oder gar Ski, beim Sonntagsspaziergang mit Kind und Kegel oder meilenweit allein um Mitternacht - an vorsichtig geschätzten 98-99% aller Tage ein friedliches, vandalismusfreies Bild!

Mehr oder weniger ängstliche Menschen halten Fliegen für gefährlich, weil ab und zu ein Flieger zu Bruch geht, und sehen nicht, dass täglich Millionen sicher landen. Das ist menschlich verständlich, nicht wirklich schlimm, natürlich kennen auch wir dieses Grummeln im Bauch beim Start. Zumal ja die Medien sich nur auf die rauchenden Trümmer stürzen. Aber die Vernunft sagt trotzdem und korrekt: "Fliegen ist sicher", und die Vernunft sollte uns leiten, nicht unsere Angst.

Und BEDENKEN wir auch: Man kann nicht mit klarem Verstand gegen Drogen sein UND die SPD-Stadtregierung wieder gewählt haben. Denn letztere sorgt dafür, dass hier seit Jahren die Drogenmafia ungeniert und unbehelligt überall, am hellen Tag, ihrem kriminellen und schmutzigen Handwerk nachgehen kann. Wer Tag für Tag Gesetze brechen und uns alle(!!!) schädigen* darf, muss natürlich zusehen, wo er die illegalen Millionen "waschen" kann.

Das kann z.B. dann dieser oder jene Laden sein, um das Geld legal zu machen. Oder eben andere Drogen, um es illegal weiter zu vermehren.

Wir alle wissen doch: Lasst unartigen Kindern oder "bösen" Erwachsenen kleine Dinge durchgehen, dann werden sie bald größere ausprobieren. Und immer so weiter.

Wer also nichts gegen Nikotinschmuggel unternimmt - und sei es durch das Wahlkreuz bei Parteien, die eher für Recht und Ordnung eintreten - der oder die DARF sich über Heroinschmuggel nicht aufregen. Sich über angebliche oder tasächliche Drogen-Utensilien im Park aufzuregen, ist ok - aber mit einem Zaun dagegen vorzugehen, ist entschieden der falsche Ansatz!

* * *

*: RaucherInnen von Schmugglerzigaretten sparen dem Staat zwar ebenso Renten- und verwandte Kosten durch frühes Krepieren, wie legale Kippenkäufer. (Was ja auch rotgrüne Krankheitsministerinnen etc. dazu bringt, das Rauchen niemals wirklich zu bekämpfen.) Doch vor dem qualvollen Verrrecken beanspruchen die kriminellen RaucherInnen mit ihrem Krebs, Beinamputationen etc. genauso unser Gesundheitswesen, wie ehrliche RaucherInnen. Haben aber beim Kippenkauf keinerlei Steuern als Beitrag für die Kosten geleistet. Um nur mal ein Beispiel zu nennen. Hust.




 

ZaunfreundInnen konkret

Ein anonymer Motzkotzbrief gibt uns Gelegenheit, mal konkret zu schauen, wes Geistes Kind viele ZaunfreundInnen sind. Natürlich nicht alle - einige haben vielleicht konkret schlechte Erfahrungen gemacht, andere nur flüchtig darüber nach gedacht, weil sie das Thema nicht wirklich tangiert. Und, wie das feedback auf eine eMailaktion zum Thema eindeutig zeigte, kam auf sehr viel Zustimmung nur ein einziger, dem das nicht passte. Und diesem ging es noch nicht mal um den Park, der wollte nur seine Ruhe. Ok.

Aber hier wird es mal persönlich. Eigentlich ist es die Kleinigkeit, dieser Brief, nicht wert, sie weiter zu beleuchten. Es gibt solche Menschen, nicht mal zu knapp, Shit happens, was solls, ist nicht zu ändern, wie schon Konrad Adenauer erkannte. Es ist ja auch immer noch anerkennenswerter, sich auf der Gegenseite zu engagieren, als gar nicht. Niemand hat die absolute Wahrheit für sich gepachtet, auch o-a selbstverständlich nicht. Wir wollen nur Anstöße und Vorschläge zum Selberdenken unterbreiten. Und aufrufen, sich nicht einfach von oben vorgegebenen Denkschablonen zu unterwerfen.

Aber wer sich als BürgerIn oder Stadtverordnete(r) zum Thema positioniert, sollte auch wissen, mit wem sie/er sich ggf. solidarisiert.

Interessant schon mal, dass die Schreiberin sich selbst als Schaf bezeichnet, das ohne Hirten und Hunde nicht weiß, wo's lang geht. Wir alle wissen, was ein Schaf ist: Vorn Gras rein, hinten Kötel raus, außen Wolle drum. Das wars. Mehr ist da nicht. In der Cowboy-Lehre gehörte auch ein Praktikum bei den Schäfern zur Ausbildung, wo man z.B. lernte, wie man am einfachsten eine Schafherde kurze Strecken bewegt: Schmeiß den Leithammel aufs Kreuz und ziehe ihn an den Beinen dahin, wohin du die Herde haben willst. Die strunzdummen Viecher laufen blökend immer hinterher. Mit dem Bürgermeister geht das naturgemäß schlecht, um das ernste Thema nicht immer nur bierernst abzuhandeln.

Das mit den Schafen ist durchaus neidvoll gemeint: Viele intelligente und wohl noch mehr hochintelligente Menschen wären gerne solche Schafe: Fressen, Ficken, Fernsehen, und das Dasein ist ausgefüllt. So herrlich einfach kann das Leben sein. Aber man/frau muss halt dazu geboren, oder wenigstens früh genug mit dem Klammerbeutel gepudert worden sein.

Solche Menschen bemessen den Wert ihrer Mitmenschen gerne am Sauberkeitszustand des Autos. Oder, sofern vorhanden, an der Kürze der Grashalme im (Vor-)Garten. Alles andere ist ihnen zu hoch, und irgendwie müssen sie ja raus finden, wer nach ihren Maßstäben gut und wer ein Arschloch ist. (Wir haben die Welt doch alle gerne eingeteilt in Schwarz und Weiß, und nur die Denkfähigen widersetzen sich dieser Versuchung.) Du kannst dein Kind missbrauchen, die Umwelt sinnlos verpesten, lebenslang freiwillig hauptamtliche Sozialschmarotzerin sein, was auch immer - wenn dein Auto immer schön sauber bzw. dein Rasen immer schön kurz ist, bist du ein guter Mensch.

Und umgekehrt: Wer als einer der letzten paar Millionen Idioten im Lande, als Leisungsträger, mit dafür sorgt, dass in Deutschland immer noch die Esse raucht und die Schafe immer reichlich Gras in der Krippe haben, wer also von ehrlicher und viel Arbeit lebt, sich vielleicht noch gesellschaftlich engagiert, beim Umweltschutz über die eigene Nasenspitze hinaus blickt, dafür dann halt zwangsweise keine Zeit hat, jedem zu lang geratenen Halm hinterher zu jagen, ist ein schlechter Mensch.

Dass Millionen Schafe nur deshalb nicht jämmerlich verhungern und verdursten, weil eben diese Leistungsträger zur Strafe für ihre Leistung mit irrsinnigen Mengen an Steuern und Zwangsabgaben belegt werden, das kapieren Schafe nun mal nicht. Gesellschaftliche Zusammenhänge, Sozialverhalten über Nachbarschaftstratsch hinaus, das ist alles zu hoch für sie. Mäh.

Und was sie nicht verstehen, kann nur schlimm sein. Und muss bekämpft werden. Das Nashorn ist kurzsichtig, kann auch (wie Zweibeinschafe) kaum weiter als bis zur Nasenspitze sehen. Und wenn da irgend etwas Ungewohntes unscharf zu erkennen ist, wird im Zweifel erst mal losgestürmt und alles nieder getrampelt. (Sorry, liebe echte Nashörner, ihr steht natürlich evolutionär weit über den Zweibeinschafen, denn immerhin seid ihr in der Lage, selber für euren Lebensunterhalt zu sorgen.)

Interessant noch die Negativität solcher Schafe. Etwa neutrale Menschen würden über o-a z.B. sagen: "Im Wesentlichen ganz nett, aber das und das gefällt mir nicht." Positive Menschen: "Dies und jenes finde ich nicht so gut, aber ansonsten - alle Achtung!" Negative Menschen aber sehen konsequent an geschätzten 95% positivem Inhalt von o-a vorbei und wühlen dann mit der Nase lustvoll im "Dreck". Diesmal eher Schweine als Schafe.

Als der US-Radiomoderator Howard Stern mit seinen damals skandalösen, "ungeheuerlichen" Sendungen die Öffentlichkeit provozierte, flog er nur deshalb nicht vom Sender, weil alle, die ihn hassten, ca. doppelt so lange zuhörten, wie seine Fans. Wer Quote bringt, darf bleiben.

Wie gesagt: Nichts kann die primitiv-negativen Schafe umstimmen, erziehen, ihnen Grips einbläuen. Selbstverständlich auch dieser Text nicht. "Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen", hieß es früher. Und in Herz und Hirn finstere Menschen werden nie die VHS-Kurse "positives Denken" besuchen. Wer auf der dunklen Seite der (Ohn-)Macht steht, will auch da bleiben, so sehr es auch ihn/sie selbst runter zieht.

Es geht hier nur darum: Wollen wir die Geschicke unserer Stadt, Beispiel Schlosspark, wirklich an die geistige Haltung von destruktiven und primitiven Menschen, von Schafen, anknüpfen???