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27.9.2010 Entscheid für Jahre!

Jemand spielt uns eine Kopie eines Artikels aus dem Oranienburger Generalanzeiger (OGA) vom 7.9.2010 zu. Dem OGA wird ja immer mal wieder brave Hofberichterstattung nachgesagt, aber als "Wettbewerber" im weiteren Sinne halten wir uns da vornehm zurück. Ohnehin könnte sich keine(r) von uns ein Urteil erlauben, da niemand bei bei o-a sich täglich mit einer Zeitung hinsetzen kann. Aber zur Sache:



Preissenkung endlich!

Das (einzig) Gute im Artikel zuerst: Der Eintritt zur Gartenschau soll gesenkt werden. Wir haben's schon vor Monaten prophezeit: Mit den Wucherpreisen wird das nichts.

Wichtig für uns ist in diesem Zusammenhang die Klarstellung: Auch, wenn es durchaus denkbar ist, dass o-a mit seiner "Meckerei" zur mancher Einsicht und Besserung beigetragen hat, liegt uns nichts daran, triumphierend herumzutanzen. Beweisen kann man eh nie etwas, und vor allem: Uns geht es nicht ums Recht-Haben, sondern ums Mitgestalten.

Und da muss man auch den Gegnern die Möglichkeit geben, mit gewahrtem Gesicht den Rückzug anzutreten. Sonst wirds unnötig stressig. Wenn z.B. auf der Autobahn so eine Drängel-Flachwichser-Schwuchtel (nichts gegen Schwule!) mit seinem kleinen Spassmobil bei 180 über längere Strecke versucht, meinen 2-Tonner von hinten zu bespringen (o-a-Beiträge bekanntlich möglichst immer in der Ich-Form, egal, wer gerade schreibt), obwohl ich unübersehbar selber gerade am Überholen bin und die linke Spur weder frei machen muss noch kann, dann werde ich gerne mal tückisch und zeige dem Amateur (Profis fahren so nicht!), das Druck Gegendruck erzeugt. Physik 5. Klasse, aber da waren solche Intelligenz-Allergiker sicher längst zur Hilfsschule gewechselt.

Umgekehrt gehört es sich, wenn vor mir eine Tussy (verdammt oft Autos mit Schneckenlenkung, die sich nicht getrauen oder es nicht für nötig erachten, das Rechtsfahrgebot zu realisieren) oder ein Tusserich GRUNDLOS auf der linken Spur dahin träumt, dass ich sie oder ihn erst mal mit genügend Abstand kurz und höflich per Lichthupe bitte, mich vorbei zu lassen. Und erst nach und nach "lauter" werde, wenn die Höflichkeit nichts bringt.

Genau so versuchen wir auf o-a, unsere Stadt & Region mit zu gestalten. Reine Höflichkeit und Sachlichkeit bringt hier leider gar nichts, wie wir schon mehrfach erfahren mussten. Aber wenn lauteres Gezeter dann doch mal was bewirkt hat, oder haben könnte, stellen wir es halt nüchtern fest und freuen uns zivilisiert und diskret.

Sollte sich doch eine Mehrheit der Stadtverordneten aufraffen, dem Bürgermeister in der Schlosspark-Frage die Nibelungentreue aufzukündigen und im Sinne ihrer Wähler zu stimmen, also den alten Park wieder für alle zu öffnen und die Gartenschau in einer überschau- und bezahlbaren Dimension weiter zu führen, würden wir jedenfalls auch nach diesem Prinzip verfahren.

FOTO: Den Laga-Maskottchen eine Zukunft? Aber sicher doch! Auch sie brauchen den alten Schlosspark nicht als Gartenschau-Bestandteil. Hier mehr vom 6. internat. Jugendtreffen OHV




 

Doch jetzt das Eigentliche!

Die Gartenschau 2010 war "wirtschaftlich nicht erfolgreich", schreibt F. Brennecke im OGA vom 7.9.10 unter der Überschrift "Preiswerter in den Schlossgarten". Schon diese Titelzeile könnte man natürlich als Schönfärberei ansehen, denn "Gartenschau Millionengrab auf Jahre" o.ä. würde dem wahren Inhalt gerechter werden.

Auch "wirtschaftlich nicht erfolgreich" wäre wohl mit "finanzielles Desaster" o.ä. treffender umschrieben. Da fragt sich doch der kritische Journalist: Wurde da gar nicht nachgefragt, wie hoch die Verluste 2010 waren oder sein werden? Oder gab's keine Antwort? (Was auch in so einen Artikel gehört hätte!) Oder wurde das später gestrichen?

FOTO: Medien sollten aufdecken, nicht verschleiern und beschönigen. Hier noch mehr vom 6. internat. Jugendtreffen OHV




 

Probejahr für'n Anus

Weiter verweist der Artikel zutreffend darauf, dass 2010 als Probejahr dienen sollte, um über die Zukunft insbesondere des alten Schlossparkes zu entscheiden. (Die Zukunft des Neuen Areals, der ehemaligen Brache, ist ja weitestgehend unstrittig.)

Tja. Nach unserem Verständnis bedeutet so ein Probejahr: Wenn das Ausprobierte sich nicht bewährte, oder gar völlig in die Binsen ging, wird es halt nicht fortgesetzt. Wir alle, die wir uns täglich in der Freien Wirtschaft krumm und krank schuften und dumm und dämlich zahlen, damit die holde Obrigkeit unser Geld z.B. für ihre Prestige-Projekte a la Laga verballern kann, kennen das Prinzip des Probe-Halbjahres. Wenn sich da zeigt, das Du nicht das Erwartete bringst - Tschüß!

Unsere Stadtregierung hat wohl wieder mal eigene Begrifflichkeiten, ähnlich wie SPD-Parteibasis und -Führung im Fall Sarrazin. Das Probejahr für den Stadtpark war eine Katastrophe. 180.000 Besucher waren angepeilt, bisher kamen (angeblich) 70.000. Und in den 4 trüben Wochen bis zum Schluss wird die Zielmarke auch nicht annähernd gerissen. Für nächstes Jahr werden sogar nur noch 55.000 erwartet. Vielleicht etwas tief gestapelt, um dann einen Erfolg vermelden zu können, aber selbst das wäre nicht annähernd das, was die Einpeitscher der Riesen-Dauer-Laga versprochen hatten.

Wenn etwas probeweise dermaßen in die Hose geht - wieso wird es dann praktisch genau so fort gesetzt??? Und wieso muss da niemand sich beim Bürger entschuldigen und seinen Hut nehmen?

Klar. Das ist nicht die freie Wirtschaft, wo all die jährlichen Tausende Milliarden für den Staatsapparat nur deshalb generiert werden, weil es dort Verantwortlichkeiten und das Gebot der Wirtschaftlichkeit gibt. Dazu fallen uns doch einige SPRÜCHE ein...

FOTO: Es ist verdammt viel anderswo fehlendes Geld, das hier den wilden Bach runter geht...



Ach, nee !?

"Eine Gartenschau sei eben keine Landesgartenschau. Diese Erfahrung habe man machen müssen." Hä? Wieso muss "man" da erst diese Erfahrung machen? Wieso konnte - oder wollte - "man" sich das nicht vorher denken?

Dass die Menschen heiß auf das Besondere sind, und Besucherströme heute hier und morgen da hin pilgern, wo gerade etwas Außergewöhnliches (zeitlich befristete Landesgartenschau z.B.) statt findet, sollte "man" mit einem zweifellos sehr komfortablen Gehalt aus Steuergeldern doch wohl wissen!

Dass die schon fast unzähligen Nach-Gartenschauen in Brandenburg und sonstwo nicht annähernd so viele mehr hinter dem Ofen hervor locken, wie die einstigen Originale, sollte "man" doch auch auf dem Schirm haben, oder?

Und der Verweis, es brauche "Zeit, bis sich der Schlosspark im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit etabliert habe", klingt auch nur nach einem Spiel auf Zeit, wo jedes Jahr auf einem wunderschönen Posten besser ist, als müsste "man" arbeiten fürs Geld. Wenn die Sache irgendwann selbst den Stadtverordneten endlich zu heiß wird, hat "man" wenigstens noch gut abgestaubt.



Wer soll das bezahlen...

Bis 2018 wird jetzt offenbar geplant. 86.000 Besucher sollen dann kommen - gerade mal die Hälfte dessen, was für dieses Jahr (2010) "versprochen" worden war. Welche Kristallkugel solche Zahlen auf 8 Jahre im Voraus ausspuckt, wissen wir leider nicht.

1,78 Millionen Euro Steuergelder will die Stadtregierung für den gigantomanischen Garten-Luxus hinblättern. Nein, nein, nicht alles zusammen bis 2018. Sondern Jahr für Jahr! Macht 2010-2018 stolze 16 Millionen Euro. 32 Millionen DM, verteilt auf rund 41.500 Oranienburger. Wie schon vor einem Jahr stellen wir die Frage: Was könnte man damit alles für den wirtschaftlichen Aufschwung dieser Stadt tun?

Und das dürfte ja seeehr schön gerechnet sein. Welches "Staatsprojekt" kostet schon am Ende das, was am Anfang gesagt worden war? Schon jetzt sind es irrsinnige 280.000 Euro mehr, als noch vor einem Jahr veranschlagt wurden! Wenn das so weiter steigt - und warum sollte es nicht steigen, solange das Grundkonzept so bleibt - sind wir ratzbatz bei mehrern Millionen Euro sauer verdienter Steuergelder, die Jahr für Jahr quasi im Schlossparkteich versenkt werden.

Auch die erheblichen Quer-Subventionen, z.B. aus dem Arbeitsamt, wo also ABM-Kräfte und vor allem die zuständigen BeamtInnen aus unseren Zwangsbeiträgen UND Steuern für die Gartenschau bezahlt werden, sind da mit ziemlicher Sicherheit noch nicht dabei.

Zudem: Was verschleiert wird durch die beiden städtischen Parallel-Gesellschaften, die der Bürgermeister gegen den aufrechten, vernünftigen Widerstand der Freien Wähler und Der Linken* durchdrückte, wird wahrscheinlich auch, völlig undemokratisch, nur im stillen Hinterzimmer auf den Tisch gelegt. Die häufigen Umbenennungen, Auflösungen und Neugründungen, soweit das der Laie verfolgen kann, dienen ja wohl auch nicht gerade der Transparenz.

Fliegt der mächtigste Mann der Welt ins Ausland, kann jeder US-Bürger im Internet seine Spesen-Abrechnung nachlesen. Wie weit sind wir arroganten Deutschen doch noch entfernt von wahrer Demokratie...

(*: Bekanntlich nicht gerade unsere Lieblinge, aber auch Gegner können Recht haben, und Fairness erfordert, das dann auch anzuerkennen.)




 

Stadtverordnete

Interessant ist, dass Laga-Chef Oltersdorf jetzt schon "ziemlich sicher" ist, dass die Stadtverordneten am 27.9. der Fortsetzung des gigantomanischen Geldvernichtungs-Irrsinns zustimmen werden.

Was macht ihn da so zuversichtlich? Haben die Gerüchte etwa doch Recht, die da behaupten, der Bürgermeister habe sich jeden einzelnen Querdenker im Stadtparlament persönlich vorgenommen und ihn oder sie "gekauft" oder "eingeschüchtert"?

Wie gesagt, wir werden es nicht lauthals auf unsere Fahne schreiben, wenn die Vernunft siegen sollte. Viele Menschen in der Stadt, und zwei Fraktionen im Parlament, haben sich schon für die Wieder-Öffnung des Parkes ausgesprochen oder gar eingesetzt.

Aber im Guten wie im Schlechten - bei der nächsten Wahl werden wir daran erinnern. Versteht sich.

Die Vorverlegung des Termins raubt natürlich auch uns die demokratisch angemessene Zeit, vorbereitet und gründlich in die Schlacht zu ziehen. Es war für den Oktober noch eine ausführliche Analyse der Stadtverordneten-Sitzung im November 09 geplant, an dem das Probejahr beschlossen wurde. Deshalb hier nur noch zwei Aspekte:

Bürgermeister Laesicke agierte damals recht staatsmännisch. Vermutlich, weil er sicher sein konnte, mit seinen Wunschvorstellungen durchzukommen. Da ist man leichter souverän. Aber immerhin, menschlich muss man das anerkennen, zumal er schon ganz anders zu erleben war.

Hingegen offenbarte einer der Abgeordneten "vorn rechts", der wie andere sprach, ohne den Gästen Namen und Parteizugehörigkeit zu offenbaren, dass die Befürworter der Park-Zusperrung offenbar nicht ansatzweise wirklich die Chancen und Möglichkeiten einer Teilung des Areales in bezahlte Gartenschau und freien Schlosspark erwogen hatten. Mit der abfälligen Bemerkung, wie das denn gehen sollte, da müsste ja auf jede Brücke ein Kassenhäuschen, hat er gezeigt, dass er noch nicht mal einen einzigen fragenden Blick auf den Geländeplan geworfen und nachgedacht hat.

Und beifälliges Gelächter zeigte, dass er damit nicht allein stand. So sollten gewählte Volksvertreter einfach nicht agieren.



Termin-Hackentrick?

Die Vorverlegung des Entscheidungstermines um zwei Monate, auf den 27.9.10, kann durchaus den Zweck haben, den Streitern und Streiterinnen für einen freien Schlosspark die Zeit zum Sammeln und Vorbereiten zu rauben.

Angeblich ist das wichtig fürs Reisegruppengeschäft. Naja. Hm. Die Gartenschau kann und soll ja bestehen bleiben, und so viel mehr dürfte die Reisegruppenplanung nicht interessieren.

Selbstverständlich hat jede/r das Recht, für einen bis zum nächsten Weltkrieg oder sonstwann vergitterten Schlosspark zu streiten, zu werben, zu agitieren etc. Aber ob hier alle Gebote demokratischer Fairness beachtet werden, das bleibt doch etwas fraglich.



Fazit

Wie schon so oft gesagt: Die Laga war unbestritten ein Glücksfall für die Stadt. Und ein Schloss mit künstlerisch bespielter Gartenschau in Ausflugsreichweite von Berlin kann durchaus zahlende Gäste anlocken.

Wie viele das sind, und was es kostet, das macht aber dann schon den großen Unterschied! Und dass es mehr werden, weil noch ein paar alte Bäume zum Areal gehören, ist sehr fraglich. Die Kosten, ja klar, DIE werden mehr, je größer das Gelände ist.

Gäste vermehrt man üblicherweise durch mehr Werbung und mehr Angebote, Veranstaltungen. Beides kostet Geld. Geld, das z.T. dafür frei würde, entließe man den alten Schlosspark wieder in die weitgehend selbst regulierte Freiheit.

Vandalen gehören intensiv gejagt, gnadenlos an den öffentlichen Pranger gestellt und bis zum Erbrechen in die finanzielle Pflicht genommen. Dann werden auch die immer sehr ärgerlichen, aber früher schon seltenen Schäden noch viel seltener.

Nebenbei wäre der Basar auf dem Schlossplatz mit offenem Park dahinter erfolgreicher, und, und, und. Steht alles seit rund einem Jahr etwas weiter unten hier in dieser Rubrik.

Wir dürfen auf den 27.9. gespannt sein. Und sollten hin gehen, !



Das Detail am Rande

Nach der verhängnisvollen Stadtverordnetensitzung im Nov. 09 standen etliche Menschen noch diskutierend auf der Straße. Eine würdige Dame erzählte mir, wie sehr sie vom Bürgermeister enttäuscht war, den sie schon sehr lange kannte.

Wir redeten dann noch über dies und das, und sie erzählte, wie sie gerade ihren Sohn in Ulm besucht hatte, und was es dort für wunderschöne Parks gäbe. "Und - vergittert?", frage ich "hinterlistig" nach. "NATÜRLICH nicht!", antwortet sie entrüstet.

Ich selbst war unlängst mal in Kiel. Ging dort auch mehrfach durch einen großen Bürgerpark. Die teils originellen Schilder der Stadtverwaltung, die Radfahrer zum Schieben und Hunde zum Fernbleiben aufforderten, beachtete "natürlich" niemand. Und niemand wurde gestört dadurch. Der Park war einfach nur offen und wurde genutzt.

Tja. Gibt's in Ulm, Kiel und all den anderen Städten keine Vandalen? Oder was machen die Stadtverwaltungen und -Regierungen dort anders? Besser, als hier?